Hans Rudolf Stricker

Die Behandlung bei diesem Arzt hat mich am Ende fast mein Leben gekostet. Bereits nach einer Sitzung bekam ich Stimulanzien verschrieben - die Anamnese, wie auch in der folgenden Zeit meine Biographie wurde von ihm selbst im nicht zu unterbrechenden Redeschwall selbst geschrieben. Zwar stimmt die Diagnose ADHS, jedoch wurde ich nach recht kurzer Zeit auf eine hohe Focalin-Dosierung eingestellt. Ab da an hüllt sich alles in einen Nebel, ich bin nicht mehr ich selbst, er jedoch meint: "erhöhen". Ich sehe nun die Farben viel extremer, sehe weisse Ränder an allen Gegenständen, will ständig rennen. Er hört mir nicht zu, weil er mir von seinem Wochenende erzählen will und meint dann anschliessend, dass die Dosierung wohl noch zu niedrig sei. Ich kam einfach nie zu Wort, und wenn, dann war ich sowieso schon lange nicht mehr ich selbst. Ich hatte regelmässig Ganzkörperkrämpfe, schwitze sehr stark, mein Blutdruck wurde viel zu hoch, ich hatte fast 20kg abgenommen. Ich wusste schon lange, dass etwas nicht stimmte, aber ich war durch die Wirkung der Medis wie ausser Gefecht gesetzt. In einem starken Moment entschied ich, das Medikament nicht mehr zu nehmen. Was passierte? Extreeeeme Entzugserscheinungen. Ich kam nicht davon los. Zu den Therapiestunden ging ich nicht mehr, da ich eine solche Angst entwickelt hatte. Nach dem zweiten misslungenen Absetzversuch konsultierte ich einen Psychiater und besprach mit ihm alles. Er war entsetzt über die hohe Dosierung und meinte zu mir, das sei vollkommen logisch, dass ich alles so farbig sähe und Halluzinationen hätte, denn ich sei ja schliesslich auf Drogen. Den Rest erspare ich euch. Nur noch etwas: Mein Immunsystem war nach dieser Behandlung so kaputt, dass ich fast an einer einfachen Weisheitszahn-OP gestorben wäre. Mich würde es interessieren, ob andere Patienten die Therapie auch in einer solch chaotischen und unverantwortlichen Weise wahrgenommen haben? Ach ja: die Wutanfälle hätte ich fast vergessen. 2-3 Mal schrie er mich aus heiterem Himmel an. Zum Glück war ich auf Drogen. Sonst hätte mich das wohl sehr verstört.

Dank Herrn Stricker habe ich meine Tablettensucht hinter mir gelassen und konnte trotz meines ADHS mit einer reduzierten Dosis Medikamenten eine markant bessere Lebensqualität gewinnen. Geholfen hat mir dabei auch die Gesprächstherapie und die spürbare Freude des Arztes selbst an kleinen Erfolgen. Ich kann den Arzt mindestens Patienten mit ähnlichen Problemen empfehlen.

Dieser Arzt ist heute als Psychotherapeut tätig. Statt aus meinen Problemen herauszuhelfen, hat er zusätzliche Probleme geschaffen. Deshalb habe ich zu einem anderen Arzt gewechselt, der meine Lage sorgfältiger abgeklärt hat und darum auch besser zu helfen weiss.